Mein Blog rund um Psyche und Gesundheit
Herzlich willkommen in meinem Blog, in dem ich über viele Themen, die mir in meiner Praxis über den Weg laufen, schreibe. Ich freue mich über Rückmeldung unter [email protected]
Kommunikation in Beziehungen: Wann ansprechen, wann akzeptieren?
Laura hat einen neuen Partner. Frisch verliebt sieht sie ihn durch die rosarote Brille, aber das Bild hat schon Risse. Ihr Freund neigt dazu, sehr eifersüchtig zu sein. Wenn er von der Eifersucht gepackt wird, gibt es kein Halten, und er macht verletzende Vorhaltungen.
Martin arbeitet neuerdings in seinem Traumjob. Sein Chef ist glücklich über den eifrigen neuen Mitarbeiter und überschüttet ihn mit Arbeit. Martin traut sich nicht zu sagen, dass ihm die Aufgaben schon längst über den Kopf gewachsen sind. Immerhin ist man ja noch in der Kennenlernphase.
Christa ist eine sehr aktive 60jährige, die mit ihrem Partner Frank viele Pläne für Alltag und Urlaub hat. Sie wünscht sich Ausflüge, Spaziergänge und aufregende Aktivitäten. Frank ist allerdings jemand, der viel Ruhe und Zeit für sich braucht. Hier prallen Bedürfnisse aufeinander.
Gemeinsam haben alle diese Beziehungen, dass etwas stört. Lauras Partner verhält sich verletzend und grenzüberschreitend. Martins Chef überhäuft ihn mit Aufgaben. Und Frank hat ganz andere Bedürfnisse als Christa. Wann lohnt es sich, Dinge in Beziehungen anzusprechen, egal ob privat oder beruflich? Und wann ist es besser, etwas zu akzeptieren?
Ansprechen ist aus meiner Sicht bei den allermeisten Themen die richtige Strategie, und zwar möglichst zeitnah. Damit meine ich: Sammle nicht „Minuspunkte“ oder Ärgernisse, das führt nur zu Groll auf beiden Seiten. Außerdem bringt Abwarten oft nicht das gewünschte Ergebnis, sondern führt nur dazu, dass sich Angewohnheiten und Verhaltensweisen in Beziehungen verfestigen. Wenn du dann, nach Monaten oder Jahren, mal mit der Sprache rausrückst und deinem Partner erläuterst, was dich wirklich stört oder dir so gar nicht gefällt, fühlt sich das für den Anderen vielleicht sogar wie ein Vertrauensbruch an.
Eine kleine Einschränkung hierzu: Wenn du in der akuten Situation vor lauter Ärger nicht sachlich sein kannst, dann empfehle ich, den Ärger etwas verrauchen zu lassen und das Thema erst dann anzusprechen.
Ich finde, es ist sinnvoll, zwischen Verhalten und Bedürfnissen zu unterscheiden. Bei Christa und Frank gibt es sehr unterschiedliche Bedürfnisse nach Ruhe bzw. Aktivitäten. Hier ist es hoffentlich möglich, Kompromisse und andere Lösungen zu finden, z.B. könnte sich Christa einem Wanderverein anschließen etc. Laura sollte möglichst schnell und möglichst klar deutlich machen, dass verletzende Angriffe für sie nicht akzeptabel sind. Und Martin empfehle ich ganz klar, seine Arbeitsbelastung zu spiegeln und seine Grenzen aufzuzeigen. Dann liegt der Ball bei seinem Chef, der entscheiden muss, welche Aufgaben gemacht werden und welche nicht.
Abnehmen mit Hypnose: So arbeite ich
Grundsätzlich ist es so, dass Hypnose zum Abnehmen das Unterbewusstsein mit ins Boot holt, damit Ihre Ziele nicht mehr mit dem kollidieren, was Ihr Unbewusstes "veranstaltet". Aber wie funktioniert das in der Praxis?
Ich arbeite bei diesem Thema vor allem mit Suggestionen, deshalb eignet es sich auch so sehr für Gruppen. Suggestionen sind Sätze wie "Von heute an wirst du mehr und mehr Appetit auf gesunde Speisen haben".
Diese Suggestionen betreffen beim Abnehmen folgende mögliche Ziele, von denen die Klienten unterschiedlich stark angesprochen werden:
1. früher satt werden
2. ein stärker spürbares Sättigungsgefühl
3. gesunde und kalorienarme Lebensmittel bevorzugen (Appetit)
4. ungesunde Lebensmittel meiden bzw. schneller damit aufhören zu können
5. leichter in Bewegung kommen, mehr Lust und Motivation für Sport etc.
6. bewusster und langsamer essen
7. genießen
Dafür ist es wichtig, dass Sie selbst mitarbeiten, z.B.
- bei einsetzendem Sättigungsgefühl wirklich aufhören zu essen
- sich ungesunde Lebensmittel gar nicht erst ins Haus holen
- Übungen und Aufgaben für zu Hause umsetzen
- sich, so gut es geht, bei den Sitzungen fallen lassen und entspannen
Neben Suggestionen arbeite ich mit Ankern. Ein Anker spricht emotionale Bedürfnisse an, die mit dem Essen verbunden sind. Beispiel: Jemand neigt zum Binge Eating, wenn er traurig ist. In der Hypnose führe ich ihn zu dieser Trauer und dann zu einem Gefühl des Trostes. Dieses Gefühl wird er künftig nach regelmäßiger Übung immer dann abrufen können, wenn er es braucht.
Weihnachten: Friede, Freude, Eierkuchen?
Die Weihnachtszeit ist eine ganz besondere Zeit. Weihnachten soll friedlich sein, harmonisch und festlich... Alle haben gute Laune und freuen sich über das Essen, die Geschenke, den Baum... Oder?
Die Wirklichkeit sieht oft anders aus. Aufgezwungene Harmonie oder aufgesetzte Feierlichkeit fühlen sich falsch an, alte und neue Konflikte bahnen sich ihren Weg, hohe Erwartungen erzeugen viel Druck und damit auch Stress.
Mein Tipp: Nimm dir einen Moment Zeit und denke über die folgenden Fragen nach: Was hast du für Erwartungen an Weihnachten? Was wünschst du dir? Was befürchtest du? Worauf würdest du gerne verzichten?
Stell diese Fragen auch den Menschen, mit denen du planst, Weihnachten zu verbringen. Tauscht euch über eure Erwartungen und Ängste aus und überlegt euch, wie ihr mögliche Konflikte und Enttäuschungen vermeiden könnt.
Meine Freundin Annett hat dieses Dilemma der unterschiedlichen Erwartungen mit ihrem Partner gut gelöst: Sie selbst ist der absolute Weihnachts-Fan – mit allem, was dazu gehört, Deko, Essen, Kirche, viel gemeinsamer Zeit in der Familie… Für ihren Partner Philip ist Weihnachten auf diese Weise sehr anstrengend und belastet. Weil beide die Bedürfnisse des anderen kennen und akzeptieren, haben sie sich darauf geeinigt, dass Annett zu ihren (ebenso weihnachtsverrückten) Eltern fährt, während Philip zu Hause bleibt. Annett hätte an Weihnachten gerne auch Philip an ihrer Seite. Sie kann es aber akzeptieren, dass es für ihn stressig wäre und er daran überhaupt keine Freude hätte.
Nicht immer ist es möglich, alle Erwartungen und Bedenken gleichermaßen unter einen Hut zu bringen. Besinne dich daher auf das Grundprinzip, respektvoll zu sein: zuzuhören und Bedürfnisse wahrzunehmen – und vergiss dabei nicht, dass auch du ein Recht darauf hast, respektvoll behandelt zu werden!
Frohe Feiertage!
Deine
Stephanie Rochow
Sorgen – notwendig oder überflüssig?
Machen Sie sich Sorgen? Viele Menschen sind in Deutschland derzeit besorgt über die Zukunft. „Sorge dich nicht – lebe!“ heißt ein Buch von Dale Carnegie, das in den 50er Jahren erschienen ist. Das Konzept eines von Angst und Sorgen freien Lebens besticht durch eine gewisse Logik: Ängste und Sorgen ändern an sich erst mal gar nichts an unserer Zukunft, in den allermeisten Fällen behindern sie uns nur und mindern unsere Lebensqualität.
Ein Beispiel: Eine junge Frau hat große Angst davor, in ihrem Studium zu versagen, sich vor den anderen Studierenden zu blamieren und nicht gemocht zu werden. Aus dieser Angst heraus entwickelt sie ein Vermeidungsverhalten – sie spricht möglichst nicht mit Kommilitonen und meldet sich in Seminaren nie zu Wort. Dadurch wird sie von anderen als unnahbar, arrogant oder seltsam empfunden, sie findet keine Freunde und Mitstreiter und ist zunehmend isoliert. Sie fühlt sich einsam und zurückgewiesen – und letztlich in ihren Ängsten bestätigt. Sie bringt sich damit um die Chance, neue Freunde zu finden oder auch Mitlernende. Freundschaften und Unterstützungsnetzwerke tragen jedoch laut Forschungsergebnissen zu mehr Stressresistenz und Lebenszufriedenheit bei.
Ängste und Sorgen sind insofern wichtig, als dass sie unser Verhalten in Frage stellen können. Wenn wir uns darum Sorgen machen, die Gasrechnung des kommenden Winters nicht begleichen zu können, dann ist dies ein wichtiger und richtiger Gedanke. Wichtig ist, in der Sorge nicht zu verharren – denn allein das Gefühl von Angst und Sorge wird an der Situation nichts ändern. Diese Gefühle an sich stressen uns, psychisch und physisch. Sie führen im schlimmsten Fall zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen und können unsere Lebensqualität und Gesundheit empfindlich stören. Die Sorge an sich ist nicht hilfreich.
Eine Möglichkeit, mit Sorgen und Ängsten sinnvoll umzugehen, ist es, aktiv zu werden. Vielleicht gibt es Sparmaßnahmen, die die Gasrechnung reduzieren können? Oder kann ich an anderer Stelle Geld sparen, um das nötige finanzielle Polster bereit zu haben? Die Studentin aus dem oben genannten Beispiel könnte sich einer Lerngruppe anschließen, um eventuelle Wissenslücken zu schließen. Im Austausch mit anderen würde sie vermutlich feststellen, dass diese auch Unsicherheiten haben.
In beiden Beispielen finden sich aber auch Unwägbarkeiten: Die Studierende wird feststellen, dass sie auch bei großer Kompetenz nicht von allen gemocht wird. Und die Gasrechnung ist möglicherweise so hoch, dass Sparmaßnahmen kaum spürbar sein werden. Was also tun? Im Fall der jungen Frau empfehle ich, dass sie den Gedanken und das Gefühl kennenlernt, dass nicht jeder jeden mag und dass dies auch ok ist. Sie selbst wird auch nicht jede Person in gleicher Weise schätzen, der sie begegnet. Schwieriger ist es in Bezug auf die Gasrechnung – wie kann ich konstruktiv mit einer solchen existenziellen Bedrohung umgehen? Es bleibt dabei: Das Gedankenkreisen um dieses Thema ist an sich nicht hilfreich.
Dale Carnegie bringt es radikal auf den Punkt: „Akzeptieren Sie das Unvermeidliche!“ Leider können wir nicht alles in unserem Leben in gute Bahnen steuern, wir können nur unsere Einstellung dazu verändern. Wenn ich akzeptiere, dass schwierige Dinge auf mich zukommen, die ich nicht oder nur sehr begrenzt ändern kann, dann erlaube ich mich auch, Sorgen und Ängste zu verabschieden. Das ist wichtig für mein eigenes Wohlbefinden, meine Gesundheit und Lebensqualität. Das ist ein Balanceakt: Die Suche nach der guten Mitte zwischen Angst und Unvorsichtigkeit verlangt uns einiges ab.
PS: Wenn Sie sich selbst in immer wiederkehrenden Gedankenkreisen und Grübeleien befinden, dann benötigen Sie möglicherweise professionelle Hilfe. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Hausarzt oder an ein Krisentelefon.
Stress
Urlaubszeit = Streit?
Im Urlaub streiten, das passiert vielen. Egal ob als Paar, Familie oder Freunde - dort können plötzlich Konflikte eskalieren. Dabei wollen doch alle nur entspannen.
Warum ist das so?
Dafür gibt es viele Gründe. Unter anderem haben wir natürlich bestimmte Erwartungen an den Urlaub - und die sind dann auch noch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Zu hohe oder sehr konkrete Erwartungen können jedoch leichter enttäuscht werden. Dazu kommt, dass die Bedürfnisse von Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind: Während der eine sich bei einem Strandtag wunderbar entspannen kann, braucht der andere Bewegung und Action. Einer will den ganzen Tag über im Austausch und Gespräch sein, der andere will einfach seine Ruhe. Ostsee oder Berge, Stadt oder Land, Ferienwohnung oder Hotel, Fliegen, Auto, Öffentliche Verkehrsmittel – es gibt so viele Optionen und viele unterschiedliche Bedürfnisse.
Deshalb empfehle ich: Streichen Sie das Wort "perfekt"! Perfektion werden Sie nicht erreichen. Apropos Perfektion: Die gute Nachricht ist: Sie müssen es nicht jedem recht machen (das geht auch gar nicht!). Falls Sie sich bisher immer übermäßig verantwortlich dafür gefühlt haben, dass es allen gut geht, und dabei sich selbst vernachlässigen, kann ich Ihnen hiermit versichern: Die meisten Menschen können ganz gut selbst dafür sorgen, dass es ihnen gut geht (oder es lernen).
Machen Sie sich selbst klar, was für Sie wichtig ist, damit der Urlaub erholsam wird. Reden Sie miteinander! So unterschiedlich wie Menschen sind, so unterschiedlich können auch ihre Erwartungen und Bedürfnisse ausgeprägt sein. Wenn Erwartungen zu unterschiedlich sind - suchen Sie gemeinsam nach Kompromissen und Alternativen. Beispielsweise können Sie abwechselnd Ziele aussuchen, oder ein Ziel ausfindig machen, was verschiedene Bedürfnisse abdeckt. Sie können Urlaubstage unterschiedlich gestalten (einen Tag Wandern gehen, einen Tag Ausflug in die Stadt) oder sich aufteilen. Seien Sie kreativ und finden Sie heraus, was für Sie funktioniert.
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit!
Stephanie Rochow
Neurofeedback
Konzentration trainieren – wie soll das gehen?
Menschen, die sich nicht lange oder nicht gut konzentrieren können oder die sehr schnell erschöpft sind, wenn sie sich fokussieren, brauchen manchmal Unterstützung. Denn die Fähigkeit, über einen längeren Zeitraum in einer guten, entspannten Dauerkonzentration zu sein, kann man trainieren. Sie hängt davon ab, welche Gehirnfrequenzen Sie in welcher Intensität nutzen.
Das klingt sehr abstrakt! Deshalb hier zwei Beispiele:
Unruhig und schnell erschöpft
Sie sind schnell erschöpft, wenn Sie sich konzentrieren, können gleichzeitig nicht gut schlafen, sind zappelig und unruhig. Oft benutzen solche Menschen unbewusst die Frequenzen der Gehirnaktivität, die auch für die Ausschüttung von Stresshormonen verantwortlich sind. Hi-Beta, unsere schnellste messbare Frequenz, steht für Adrenalin pur, schnelle Reaktion, Angst oder Aggression. Wenn diese Frequenz beim konzentrierten Arbeiten zu hoch ist, stehen wir total unter Strom. Manche Menschen, die sich diese Art von Fokussierung schon als Kind angewöhnt haben, zum Beispiel bei Aufmerksamkeitsstörungen oder Traumata, spüren gar nicht mehr, wie sie sich dadurch stressen. Und dennoch führt das starke „Hochfahren“ des Gehirns dazu, dass sie sich erschöpft, unruhig etc. fühlen.
Verträumt
Manch einer schweift auch sehr schnell ab und kann keinen Gedanken richtig zu Ende denken, geschweige denn, Aufgaben bis zum Schluss erledigen… Das ist mühselig und macht das moderne Leben schwer. Hier stelle ich oft fest, dass die Frequenzen Theta oder Alpha-1 sehr erhöht sind. Sie sorgen in besonders ausgeprägter Form für Tagträume und Gedankenabreisen, viele Menschen sind dadurch aber auch sehr kreativ und einfallsreich.
Mit Neurofeedback die richtigen Gehirnfrequenzen trainieren
Normalerweise wissen wir nicht, welche Frequenzen in unserem Gehirn gerade vorherrschen. Beim Neurofeedback-Training schließe ich den Klienten an ein EEG an. Damit messe ich die Gehirnaktivität an einem zentralen Punkt des Kopfes.
Im Training wird die betreffende Frequenz trainiert. Sie sehen über einen Bildschirm einfach dargestellt einen Balken, der die Frequenz darstellt. Damit bekommen Sie ein Feedback in Echtzeit – zum Beispiel, was passiert, wenn Sie sich fokussieren, oder wenn Sie versuchen, sich ganz besonders zu entspannen. Sie lernen dadurch viel über sich selbst. Dieses Training ist kinderleicht und damit auch schon für Schulkinder geeignet. In meiner Praxis trainieren alle Altersgruppen ab ca. 7 Jahren.
In eigener Sache
Warum ich ein Training für Jugendliche konzipiert habe
In meiner Praxis arbeite ich viel mit Jugendlichen. Aus den Gesprächen mit ihnen habe ich viel über ihre Ängste und Sorgen erfahren. Und dabei ging mir oft durch den Kopf: "Hier fehlt es an Resilienz". Gemeint ist die Fähigkeit, mit Krisen und Unerwartetem im eigenen Leben umzugehen, ohne daran zu zerbrechen.
Krisen auf dem Weg zum Erwachsenen
Die Pubertät ist für viele Jugendliche auch eine Zeit der Krisen. Nicht nur in Pandemiezeiten erleben sie beispielsweise Schulversagen, heftigen Streit im Freundeskreis, Liebeskummer, Zerwürfnisse mit Eltern oder besten Freunden, dazu die Frage nach der eigenen Zukunft. Sie fühlen sich unsicher.
Stark fürs Leben - das kann man trainieren
Aus Krisen unversehrt, ja sogar gestärkt hervorzugehen, das kann man trainieren. Als ausgebildete Resilienztrainerin mache ich das mit Erwachsenen - und nun auch mit Jugendlichen ab 13 Jahren. Jugendliche können ebenfalls vom Resilienzkonzept profitieren. Ich habe das Programm für junge Menschen angepasst: Ein starker Fokus liegt auf den Themen Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, Motivation und Zukunftsgestaltung, Umgang mit Fehlern und Versagen.
Wie sieht das praktisch aus?
In acht Sitzungen, jeweils 45 min, erzähle ich ein wenig zum Thema. Dann bekommst du eine Übung, die du für dich alleine durchführst. Das sind meistens Arbeitsblätter, sie helfen, sich besser kennenzulernen, Klarheit zu gewinnen - zum Beispiel über Ziele, Wünsche, Hindernisse. Wenn du magst, kannst du im Anschluss in der Gruppe über deine Erkenntnisse aus der Übung sprechen - musst du aber nicht. Außerdem gibt es Meditationsübungen - damit sprechen wir dein Unterbewusstsein an. Zum Schluss der Sitzung gebe ich euch meist noch eine Hausaufgabe mit. Es sind kleine Aufgaben, die dir helfen, das Gelernte im Alltag umzusetzen.
Hast du Fragen zum Training? Dann schreib mir oder ruf mich an!
Stephanie Rochow
Vom Umgang mit Fehlern
Manch einer kann das ja: Fehler gemacht, Schultern zucken, gut ist es. Andere grämen sich fürchterlich, entschuldigen sich, schleichen schuldbewusst durch die Gegend… Irgendwo in der Mitte liegt der richtige Weg.
Die Schuldfrage ist nicht entscheidend
„Mamaaaaaa, ich war´s nicht, Peter war´s!!!!!“. Wenn sich Geschwister streiten und etwas anstellen, dann geht es vor allem erstmal um die Schuldfrage. Schließlich will man keinen Ärger. Spätestens als Erwachsener sollte man jedoch mit den Konsequenzen seines Handelns, also auch seiner Fehler, umgehen können: Tatsächlich, da ist mir ein Fehler passiert. Sollten andere das als Schwäche interpretieren, so sagt das mehr über diese Menschen aus als über mich. Menschen, die nie freiwillig Fehler zugeben, also beispielsweise lieber anderen die Schuld in die Schuhe schieben, nutzen auch nicht die Chance, aus Fehlern zu lernen.
Von Fehlern profitieren
Noch heute kenne ich die Schreibweise schwieriger Wörter besonders gut, wenn sie mal ein Lehrer in der Schule als falsch angestrichen hatte. Der Grund dafür ist, dass ich mich mit dem Wort genauer beschäftigen musste, als ich es korrigiert habe. Ein Fehler ist ärgerlich, im besten Fall hält er uns unsere eigene Unzulänglichkeit vor, im schlimmsten Fall entsteht ein Schaden. Fehler haben auch ihre guten Seiten: Wir können daraus lernen und es das nächste Mal besser machen.
Kurz bemitleiden und dann überlegen
Gönnen Sie sich bei Fehlern durchaus ein wenig Selbstmitleid, warum auch nicht? Bleiben Sie aber bitte nicht in dieser Phase stecken, das fühlt sich nicht gut an. Und es bringt Sie auch nicht weiter. Denn am Ende wäre es doch schön, wenn Ihnen dieser Fehler nicht noch einmal passiert. Also: Fragen Sie sich nach den 5 min Selbstmitleid, was genau schief gegangen ist. Und dann fragen Sie sich noch: Was müssen Sie verändern, damit das nicht noch einmal passiert?
Sie werden schnell merken, dass diese Technik nichts mit Schuldzuweisungen zu tun hat. Sie richten damit Ihren Blick in die Zukunft und denken konstruktiv.
Hier noch die einzelnen Schritte im Überblick:
1. Fehler machen
2. 5 Minuten Selbstmitleid
3. Fragen: Was genau ist schiefgegangen?
4. Fragen: Wie kann ich es anders/besser machen?
Viel Erfolg wünscht Stephanie Rochow
Winterblues
Jedes Jahr, pünktlich nach der Zeitumstellung, wünsche ich mir einen Winterschlaf für mich. Schuld daran ist das „Vampirhormon“ Melatonin, das während der Nacht ausgeschüttet wird und uns müde macht. Melatonin ist eine tolle Sache, das merken wir immer erst, wenn es uns fehlt. Denn viele Menschen leiden darunter, nicht genug davon zu haben, was dafür sorgt, dass sie nicht gut schlafen können.
Unser Körper stoppt die Ausschüttung von Melatonin, wenn Tageslicht auf unsere Netzhaut fällt. Dafür gibt es eigene Sinneszellen, die nur dafür da sind festzustellen, ob es Tag oder Nacht ist. Wird Tageslicht gemessen, dann schüttet der Körper das Hormon Cortisol aus, ein sogenanntes Stresshormon, das uns wach macht, aufnahmefähig und konzentriert. Es beeinflusst dabei beispielsweise unseren Blutdruck, und es hemmt die Arbeit des Immunsystems. Deshalb ist es so wichtig für unsere Gesundheit, dass wir unseren Cortisolspiegel auch mal runterfahren.
Also: Tageslicht macht uns wach. Nun ist die Winterzeit in unseren Breiten auch die Zeit der kurzen Tage. Klar, dass wir dann öfter mal müde sind, vielleicht auch mehr schlafen. Um gegenzusteuern, ist es empfehlenswert, Tageslicht zu tanken, wann immer das möglich ist. Das geht auch künstlich: Tageslichtlampen helfen vielen Menschen in dieser Zeit, munter zu sein, und sie hellen auch die Stimmung auf! Achtung: in den letzten Stunden vor dem Schlafengehen bitte nicht benutzen, sonst wird das Einschlafen schwieriger!
Resilienz trainieren: Wenn sich Pläne ändern müssen
Nachdem unsere Pläne für Weihnachten und Silvester dieser Tage stark in Frage stehen, haben mich meine Eltern auf eine tolle Idee gebracht, die ich gerne mit euch teilen möchte. Diese Idee spiegelt sehr gut das Thema Resilienz, also die Fähigkeit, sich anzupassen, wenn sich etwas unvorhersehbares ändert. Je resilienter ein Mensch ist, desto weniger wird er aus der Bahn geworfen, wenn seine Pläne nicht umsetzbar sind, wenn sich Rahmenbedingungen plötzlich ändern etc.
Doch nun möchte ich euch gerne verraten, was der Vorschlag meiner Eltern war, damit meine Familie gut durch die verlängerten Weihnachtsferien im Corona-Jahr 2020 kommen kann. Der simple Vorschlag meiner Eltern lautet: Macht euch mal Gedanken, wie ihr diese Zeit schön verbringen könnt. Die Rahmenbedingungen sind zugegebenermaßen auf den ersten Blick schwierig: Verreisen fällt aus, Freunde sollte man nur im ganz kleinen Rahmen treffen, Kino, Restaurant, Weihnachtsmarkt, Weihnachtsfeiern, Bowling? Dieses Jahr nicht.
Ein erstes Sammeln brachte folgende Vorschläge: Wir lernen die Endhaltestellen unserer S-Bahnen kennen. Einer recherchiert über den jeweiligen Ort und mögliche Ausflugsziele, und dann geht es los. Wir machen eine Wanderung im Dunkeln. Wir treffen uns im kleinen Kreis mit Freunden an der frischen Luft, warm eingepackt und mit Heißgetränken in der Thermoskanne dabei. Ich bin gespannt, welche Ideen uns noch einfallen werden. Ich freue mich über weitere Tipps, gerne per mail.
Kommt gut durch diese Zeit!
Eure Stephanie Rochow
Hypnose: Der Klient ist gefragt!
Ich bin immer wieder begeistert von den Möglichkeiten von Hypnose – beispielsweise bei der Bearbeitung von Ängsten, schmerzhaften Erlebnissen oder auch für die Verbesserung der Motivation zu Sport oder gesundem Essen. Es ist schön, mit dieser Methode zu arbeiten. Am sinnvollsten ist es jedoch, wenn der Klient mitwirkt und sich einbringt.
So ist es beispielsweise wichtig, nach der ersten Sitzung zur Gewichtsreduktion die Suggestionen, also die Hypnosesitzung, nach spätestens einer Woche zu wiederholen. Das fällt vielen schwer, auch oder gerade, wenn sie bereits eine deutliche Verhaltensänderung spüren. Damit die Hypnose weiter und auch langfristig wirkt, muss sie mindestens einmal wiederholt werden, je nach Abnehmziel auch noch häufiger in immer größeren Abständen. Dazu stelle ich meinen Klienten gerne eine Audiodatei zur Verfügung.
Oft werde ich gebeten, eine Hypnosebehandlung zur Verbesserung des Schlafs durchzuführen. Im Vorgespräch stellt sich dann heraus, dass die Schlafumgebung verbessert werden kann. Dafür habe ich kleine, aber wirkungsvolle Tipps auf Lager. Simple Rituale, die immer wieder durchgeführt werden, merkt sich unser Unterbewusstsein besonders gut. Leider scheitert es oft an der Anwendung. Ein Beispiel: Wenn Sie dazu neigen, im Bett zu grübeln, statt einzuschlafen, kann ein „Grübelstuhl“ helfen, den Sie am besten zu einer festen „Grübelzeit“ und immer dann benutzen, wenn Sie im Bett grübeln. Simpel, aber wirksam: Ihr Unterbewusstsein lernt: Im Bett wird nicht gegrübelt, dafür ist dieser Ort hier da, und immer um diese Tageszeit. Gleiches gilt für den Fernseher im Schlafzimmer: Er sollte zumindest eine Zeitlang nicht laufen. Das Bett sollte nur zum Schlafen benutzt werden.
So, wie sich unsere Muskeln mithilfe eines Trainings entwickeln, so kann auch unser Unterbewusstsein nur dann neue Gewohnheiten verinnerlichen, wenn es trainiert wird. Dabei unterstützt Sie Hypnose immens! Den Rest müssen Sie selbst umsetzen.
Gerne helfe ich Ihnen dabei, Ihre Ziele zu erreichen.
Ihre Stephanie Rochow
Wenn Zwangsgedanken quälen
Wenn Malte morgens aus dem Haus gehen will, quälen ihn Zweifel darüber, ob auch alle Elektrogeräte aus sind. Er kontrolliert wieder und wieder den Herd, das Bügeleisen, die Stereoanlage. Er traut seinem eigenen Urteil nicht über den Weg, gleichzeitig fühlt er sich von seinem Zwang gehindert, das Leben zu führen, was er gerne führen möchte.
Christa wiederum bedrücken ihre gewalttätigen Zwangsgedanken. Immer wieder kommen bei ihr Gedanken über Gewalttaten an ihrer Familie auf, dabei ist sie eine liebevolle und glückliche Mutter. Sie versteht nicht, wie sie auf diese Gedanken kommt, und warum sich diese bei ihr festgesetzt haben. Bei beiden Personen besteht die Möglichkeit, dass sie an einer Zwangserkrankung leiden- dies sollte ärztlich abgeklärt werden. Für den Betroffenen besteht bei Zwangsstörungen ein innerer Drang, bestimmte Dinge zu denken und/oder zu tun. Er wehrt sich gegen das Auftreten der Zwänge, er erlebt sie als übertrieben und sinnlos, kann ihnen willentlich jedoch meist nichts entgegensetzen.
Ursachen und Auslöser von Zwängen
Zwangsstörungen entstehen multifaktoriell, das heißt, sie haben mehrere Ursachen, die oft zusammenkommen. Es gibt wahrscheinlich eine genetische Komponente, aber auch Erklärungen, die auf Vorbild und Erziehung sowie Erfahrungen abzielen. Erleben Kinder sehr viel Kontrolle, kann daraus beispielsweise später ein Kontrollzwang entstehen. Viele Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen drängen sich den Betroffenen vor allem dann auf, wenn sie unter Stress stehen, oder werden durch eine besonders belastende Lebenssituation ausgelöst. Andere wiederum berichten davon, dass sich diese Zwänge vor allem dann bemerkbar machen, wenn sie zur Ruhe kommen. Betroffene mit Wasch- oder Kontrollzwang spüren ihren Zwang in den betreffenden Situationen. Oft entsteht aus einer Zwangshandlung mit der Zeit eine ganze Abfolge von Handlungen, ein Zwangsritual, und nahestehende Menschen werden mit einbezogen.
Behandlung von Zwangsstörungen
Werden Zwangsstörungen früh behandelt, so stehen die Chancen auf ein Abmildern der Symptome, sogar auf Heilung, gut. Je länger die Störung andauert, desto schwieriger wird es, diese erfolgreich zu behandeln. Für die Behandlung eignen sich gesprächstherapeutische und tiefenpsychologische Angebote, Verhaltenstherapie, aber auch Trancetechniken wie Hypnose oder EMDR. In der Verhaltenstherapie gibt es eine Methode, die sich Exposition nennt. Das bedeutet schlicht, dass man mit dem Patienten in die Situation hineingeht. So begleitet der Therapeut Malte beim Verlassen der Wohnung und übt mit ihm, auf die zahlreichen Kontrollgänge zu verzichten. Er unterstützt ihn dabei mit einer vorher eingeübten Entspannungsmethode, denn der Verzicht auf die Zwangshandlung führt zu großem Stress. Bei Christa wiederum hat es sich bewährt, im vertraulichen Gespräch über all die negativen und belastenden Aspekte des Mutterseins zu sprechen. Die Therapeutin ermunterte dabei ihre Patientin, ihre eigenen Grenzen stärker wahr- und ernstzunehmen. Auch spielten schmerzhafte Erlebnisse aus der Kindheit eine Rolle. Christa hatte diese Ereignisse verdrängt, aber letztlich nie vergessen. Mit Hilfe der Technik EMDR, die aus der Traumatherapie kommt, hat Christa nun diese Ereignisse und die damit einhergehenden Verletzungen verarbeitet.
Neurofeedback bei ADHS – nachhaltig, spielerisch, messbar
Beim Neurofeedback lernen Betroffene von ADHS und ADS spielerisch, sich auch über längere Zeit zu konzentrieren. Dabei sind die Fortschritte unmittelbar messbar, auch langfristig werden sie gut dokumentiert. Indem der Klient für längere Zeit Konzentration trainiert, kann er sich immer schneller und leichter in diesen Zustand versetzen. Nach 20 bis 40 Stunden Training ist der Zustand sicher abrufbar, auch in anderen Zusammenhängen, wie beispielsweise in der Schule.
Messbar
Eigentlich ist es ganz simpel: Der Klient trainiert den gewünschten Zustand. Dieser Zustand wird mithilfe eines Balkens angezeigt, deshalb weiß der Klient, ob er den angestrebten Zustand gerade erfolgreich trainiert oder eben nicht. Ist der Balken grün, bewegt sich die entsprechende Hirnfrequenz in dem Bereich, der angestrebt wird. So kann der Klient selbst leicht erkennen, ob er sein Lernziel erreicht.
Er probiert selbst aus, welche Gedanken, Gefühle, innere Bilder etc. er heraufbeschwören muss, um den Trainingszustand zu erreichen. Das ist individuell verschieden. So trainiert Maria die mittlere Frequenz „SMR“, die für sensomotorische Ruhe und entspannte Konzentration steht, indem sie sich auf den Balken selbst konzentriert und ihre Augen darauf richtet. Christopher ist leidenschaftlicher Comiczeichner, er steigert seine Konzentration, wenn er sich seinen Zeichenblock vorstellt. Im weiteren Verlauf des Trainings vereinbaren wir, dass er ein Foto seines Zeichenblocks in seine Federtasche legt. Fällt sein Blick im Unterricht darauf, dann unterstützt dieser Anker seine Konzentration. Entspannungstraining funktioniert häufig, indem bestimmte Bereiche des Körpers bewusst entspannt werden oder indem der Klient auf die Atmung achtet.
Spielerisch
Bleibt der Balken grün, dann läuft die Animation, der Film oder die Musik weiter. So bekommt der Klient sofort die Rückmeldung „Es läuft!“. Stockt das ausgewählte Medium, dann ist das Lernziel gerade nicht erreicht worden. Auch diese Rückmeldung ist wichtig, denn wir lernen auch und insbesondere durch Fehler – das gilt auch für das Neurofeedback. Ich stelle das Lernziel immer so ein, dass es höchstens zu 90 Prozent der Zeit erfüllt wird. Sonst ist der Lerneffekt nicht gegeben. Neurofeedback-Training kann für Kinder und Heranwachsende (und natürlich auch für Erwachsene) spielerisch gestaltet werden, sodass sie auch die Motivation haben, dieses Training über längere Zeit durchzuführen. Diese Motivation ist hier besonders wichtig, denn das Training ist anstrengend!
Was trainieren wir bei ADHS und ADS?
In den allermeisten Trainings kommen mehrere Frequenzen vor. Bei ADS und ADHS steht natürlich die Konzentration im Vordergrund. Häufig neigen Betroffene dazu, besonders schnelle Frequenzen, die auch für Stress und Angst stehen, im Konzentrationsfall zu aktivieren. Deshalb trainiere ich oft mit meinem Klienten die schnellen Frequenzen nach unten, die mittleren Frequenzen nach oben und die langsamen Frequenzen, die beispielsweise für Entspannung und Träume zuständig sind, bei Bedarf etwas nach unten. Mir ist es wichtig, dass die Klienten verstehen, worum es im Training geht und was sie dazu beitragen können, dass sie auch in vielen Jahren noch von diesem Training profitieren können. Deshalb erläutere ich das Vorgehen und stehe gerne für Fragen zur Verfügung.
Nachhaltig
Trainiert der Klient ausreichend oft und lange und setzt er das Gelernte auch regelmäßig im Alltag um, so kann er auch langfristig davon profitieren. Denn er lernt oder verbessert nicht nur eine bestimmte Fähigkeit. Das Training verändert die „Hardware“ des Gehirns – vielleicht entstehen neue Verbindungen, oder die Ausschüttung von eines wichtigen Botenstoffs wie Dopamin verbessert sich. Ich vergleiche diesen Prozess gerne mit einem Muskeltraining: Man muss eine Weile dran bleiben, dann wachsen die Muskeln. Wenn man diese dann auch regelmäßig einsetzt, bleiben sie in dem Umfang erhalten. Selbst wenn sie eine Zeitlang vernachlässigt werden, können sie nach kurzer Zeit den bekannten Zustand wieder erreichen - so ist es manchmal nötig, nach ein paar Jahren das Training mit wenigen Sitzungen wieder aufzufrischen.